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Das Problem der unterberührten User-Existenz

Online kann nicht ohne Offline

Das Problem der unterberührten Userexistenz ©stapag

Zugegeben: Die Digitalwirtschaft zieht auf der Suche nach dem verlorenen Konsumenten alle erdenklichen Register, um uns in den Onlinewelten einzuhausen. Das Offline obsolet werden zu lassen, zumindest zu marginalisieren.

Ist ja auch verständlich. Online sind wir an der kurzen digitalen Leine, hinterlassen Datenspuren auf Schritt und Klick, während uns - vermeintlich - profilorientierte Werbung zu kontaminieren sucht. Non stop, zumeist gegen unseren Willen, was wir mit Adblockern zu kompensieren bemüht sind.

Durchzug und Tunnelblick

Audiovisuell haben wir schon lange auf Durchzug und Tunnelblick geschaltet und damit den Wahrnehmungsfaktor für unsere Umwelt deutlich tiefer gelegt. Multisensorisch synchronisierten Botschaften ist da schon deutlich mehr Wahrnehmungserfolg beschieden, wenn sie für uns Relevanz erzeugen.

Das ist natürlich auch den Strategen des Onlinemarketings nicht verborgen geblieben. Redlich oder auch trickreich lassen sie nichts unversucht, das Sinnestrio von Tastsinn, Olfaktorik und Geschmackssinn zumindest wie beim Billard über Bande zu simulieren und so etwas wie ein ganzheitliches Sinneserlebnis auch Online zu generieren.

Die “missing Links” der Online-Existenz

Oder zumindest zu simulieren. Duftpatronen. Joysticks, sensorische Kleidung und Accessoires bis hin zu VR-Brillen – das Arsensal an Artefakten ist durchaus ausladend wie phantasievoll und an dieser Stelle auch längst nicht erschöpfend beschrieben.

Aber eben auch in ihrer Summe und ihrem Zusammenspiel wenig geeignet, das physische Erleben einer multisensorischen Offlinewelt zu überschreiben. Für Marketer und User bleiben Haptik, Olfaktorik und Gustatorik die “missing Links” der Online-Existenz und die verriegelten Pfade zum Multisensory Enhancement.

Online kann nicht ohne Offline

Natürlich lässt sich über die Erkenntnisse des Neuromarketings jede Art von Online-Kommunikation optimieren. Nicht aber dergestalt, dass sie als Substitut für die Offlinewelt herhalten kann. Wohl aber in der Art und Weise, dass sie, synchronisiert mit unserer physischen Erlebniswelt, ergänzend dazu tritt und in dieser Form eine Bereicherung darstellen kann.

Viele Indizien sprechen für diese Entwicklung: Online kann nicht ohne Offline. Sei es die Tendenz zu Pop-up-Stores bei den führenden Online-Handelsmarken oder ihre Frequenzsteigerung bei physischen Mailings, um nur zwei herauszugreifen.

Nicht unterschlagen sei aber auch, dass eine ganze Reihe von Trends und Zahlen gegen die These von Markus Ruf sprechen: “Sensorik und ­Internet sind im Ergebnis kein Widerspruch mehr.”

Das Problem der unterberührten User-Existenz

Die zunehmende Re-Integration vermeintlich untergegangener Analogwelten (Print & Buch, Vinyl, Sofortbildfotografie, Ausmalbücher, Haptik im DIY allgemein, Erlebnisgastronomie etc.) in den digitalisierten Alltag zeigt den von Markus Ruf apostrophierten Ausgleich im Digitalen eher auf einer Ebene des Miteinanders von Digitalwelt und der physischen Erlebniswelt. Ansonsten würde Online ein sensorisches Fragment bleiben.

Da helfen übrigens auch nicht die Heerscharen von Influencern, die an unserer Statt stellvertretend sensorische Produkteigenschaften im Bewegtbild beschreiben, grimassieren, erleben. Damit erreichen sie mich - oder auch nicht. Das bleibt letztlich ein zufälliges Unterfangen.

Influencer alleine lösen das Digitalproblem der unterberührten User-Existenz nicht, wie wir kürzlich schon in unserem Blog digitale vs. haptische Influencer sondiert haben.

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