Kaffee - für viele Nationen ein geradezu magisches Getränk. Kultgebräu, Genussmittel, tief verankertes Lebensritual, soziales Bindemittel ohne Worte, grenzenüberschreitender, multisensorischer Kosmopolit: Lifestyle trifft Tradition.
Kein Wunder, dass diesem Zaubertrank ein - natürlich auch verkaufsfördender - eigener Gedenktag gewidmet wurde. 2006 hat der Deutsche Kaffeeverband den “Tag des Kaffees” aus der Taufe gehoben. Ihm wurde kürzlich auch der „International Coffee Day“ zur Seite gesellt.
Kaffee als multisensorischer Genussanker
Alljährlicher Besinnungstag ist stets der erste Oktober. 162 Liter jährlich gönnt sich jeder Bundesbürger von dem Getränk seines Vertrauens. Damit verhilft er Deutschland zu einem achten Platz im Ranking der kaffeetrinkenden Nationen – überraschenderweise noch vor Italien und Frankreich. Auf Platz eins thronen übrigens unangefochten die USA.
In Europa selbst bilden die Finnen, Norweger und Schweden das Triumvirat an der Kaffee-Verbrauchsspitze. Soweit, so gut. Wir wollen hier und heute auch keine weitere statistische Kaffeesatzleserei betreiben (wer mehr dazu erfahren möchte, dem sei der Besuch der Kaffeeseite empfohlen), sondern unseren Augenmerk auf wichtige soziokulturelle Trends beim Umgang mit der braunen Bohne als multisensorischer Genussanker lenken.
Haptisch-multisensorische Kaffeekultur
Denn nie war er so haptisch-multisensorisch wie heute - unser Kaffee. Wie das? Was hat ein aromatisches Fluid mit unserem Tastsinn zu tun? Eine ganze Menge. Zunächst die Verpackung.
Ein Pfund Kaffeeverpackung in der Hand ist wie eine Vertrauenswährung und ständiger Begleiter in unseren Einkaufswagen. Nicht ohne Grund avanciert auch Kaffee - wie beispielsweise die Zigarettenstange - in Krisenzeiten schnell zu einer Art Ersatzwährung auf der Basis eines haptischen Vertrauens.
Unsere Begegnung mit dem Kaffee wird beim Einkauf über die Haptik als Leitsinn multisensorisch orchestriert. Das typische Pfundgewicht, die gelernte Darreichungsform im verheißungsvollen, kompress vakuumierten Rechteck, knisterfrei versteht sich.
Der haptische Doppeleffekt
Doch schon beim Griff ins Regal haben wir das leise Zischen der entvakuumierten Verpackung im Ohr, das duftende Aroma in der Nase, den Geschmack auf der Zunge, noch bevor wir beim Öffnen der Verpackung die Aromen freisetzen, das feine Pulver in der Filtertüte aufhäufen, das brodelnde Wasser darübergießen und die Duftentfaltung genießen, dem langsamen Tröpfeln und Rinnen des Kaffees in die Kanne lauschen.
Alsdann der eigentliche Genuss, das Anfassen von Tasse oder Umklammern des Kaffeebechers beim Trinken, was immer auch mit dem Empfinden von wohliger Wärme verbunden ist. Ein haptischer Doppeleffekt, in dem sich nicht zuletzt auch ein Stückweit unser Need-for Touch-Bedürfnis nach Berührung und Wärme widerspiegelt.
Für viele ein haptisch-multisensorisches Ritual, das zum Morgen einfach dazu gehört und gerne während des Tages noch einmal wiederholt wird.
Doch der Trend zur Genusskultur verrät uns noch etwas ganz anderes, dem wir im zweiten Teil unseres Kaffeeblogs nachspüren werden.
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