Die Erforschung des Tastsinns kommt langsam in Schwung und fördert nicht nur teils erstaunliche, sondern auch sehr nützliche Erkenntnisse zu Tage. So fand ein US-Forscher-Team unter Leitung von Ruth Propper heraus, dass wir uns Wörter besser einprägen und wiedergeben können, wenn wir während des Lernens die Fäuste ballen.
Zu dem Labortest an der Universität Montclair wurden 51 rechtshändige Probanden eingeladen. Platziert auf einem Stuhl wurden sie gebeten, einen kleinen Gummiball in der Hand zu drücken: mal in der rechten, mal in der linken (jeweils 45 Minuten), mal gar nicht. Gleichzeitig sollten sich die Versuchspersonen auf ein großes X auf einem Bildschirm konzentrieren. Nach der Aufwärmübung wurden sukzessive 72 Wörter eingeblendet.
Die zweiteilige Aufgabe für die Studienteilnehmer bestand darin, so viele Wörter wie möglich zu behalten und sie auf Abruf parat haben. Das Ergebnis: Das Balldrücken mit der rechten Faust unterstützte den Speicherprozess, das Ballen des linken Pendants das Abrufen der Information.
Für die Forscher eine Bestätigung der These, dass die linke Seite unseres Fronthirns für die Verschlüsselung von Daten, sprich die Speicherung zuständig ist, während die Abrufkapazitäten auf der rechten Seite des präfrontalen Cortex’ angesiedelt sind. Die diagonale Wirkung von rechter Hand auf linke Hemisphäre ist darin begründet, dass sich die Nervenstränge im Gehirn kreuzen.
Die Studienergebnisse unterstreichen zudem die enge Wechselwirkung zwischen körperlicher Bewegung bzw. Haltung und psychischer Disposition. Eine kraftzentrierte Hand scheint auch mentale Power frei zu setzen, vor allem im Wechselspiel.
Weiterführende Infos
http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0062474 http://www.focus.de/wissen/mensch/verblueffende-studie-aus-den-usa-eine-geballte-rechte-faust-hilft-dem-gehirn-beim-lernen_aid_970235.html