Eine Studie der besonderen Art sorgt aktuell für Aufsehen nicht nur unter Wissenschaftlern. Die Publikation im Nature Scientific Reports 2018 trägt den Titel “Confidence is higher in touch than in vison in cases of perceptual ambiguity” und stellt ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der School of Advanced Study (SAS) der Universität London dar.
Wissenschaftler der Philosophy of Mind and Cognitive Neuroscience group der LMU-Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft haben sich mit ihren Londoner KollegInnen mit der Frage auseinandergesetzt, warum uns in der Realität das bloße Anschauen oft nicht ausreichend erscheint und wir unsere Wahrnehmung mit dem Betasten des Erblickten nachjustieren.
Was den Tastsinn besonders macht
Aber was macht unseren Tastsinn eigentlich so besonders? Was gibt uns das Berühren, was uns das bloße Betrachten nicht geben kann? In einem unserer jüngeren Blogbeiträge mit dem Titel Bitte anfassen haben wir nicht zum ersten Mal darauf hingewiesen, wie haptische Eindrücke unsere Wahrnehmung färben.
Die Auswertungen und Resultate der Versuche mit Probanden unterfüttern unsere Überlegungen. Merle Fairhurst, Assistant Professor am Lehrstuhl für Theory of Mind der LMU und Hauptautorin der Arbeit, bringt die Ergebnisse der Studie folgendermaßen auf den Punkt:
Der festere Zugriff auf die Wirklichkeit
“Wenn der Kontext nicht eindeutig ist, gibt uns unser Tastsinn offenbar mehr als nur verlässliche Informationen. Er vermittelt uns ein Gefühl der Gewissheit – einen festeren Zugriff auf die Wirklichkeit.“
Ich fühle, also bin ich, ließe sich im Rückgriff auf Rene René Descartes (1596 – 1650) dessen “cogito ergo sum” ergänzen. Tatsächlich ordnete der Begründer des modernen frühneuzeitlichen Rationalismus den Tastsinn dem Sehsinn unter.
Besonders schwierig, den Tastsinn anzuzweifeln
Cartesius gilt der Tastsinn noch als eine Art abgeleitetes Sehen, dessen Funktion darin besteht, den so genannten Gesichtssinn zu unterstützen. Dennoch weist er ihm eine herausgehobene Funktion zu.
“Descartes hatte recht, als er sagte, dass es beim Tastsinn besonders schwierig ist, ihn anzuzweifeln“, unterstreicht die Professorin Ophelia Deroy, Inhaberin des Lehrstuhls für Theory of Mind an der LMU und ihres Zeichens Ko-Autorin der Studie.
„Der Tastsinn ist, wie wir jetzt zeigen können, nicht besser oder genauer als die anderen Sinne, er gibt uns nur ein sichereres Gefühl, dass wir richtig liegen.”
Haptische Mailings berühren und bewegen
Genau diese bei allen gleich angelegte psychologische Funktion des Tastsinns können Sie auch für Marketing und Vertrieb trefflich anspielen und nutzen. Ob Produkte im virtuellen Raum oder digitale Dienstleistungen – haptische Werbemedien setzen wirkungsvolle Impulse und bauen tragfähige Verständnisbrücken zum Kunden.
Sie machen (be)greifbar, was sonst nicht wirklich fassbar ist. Stiften handfesten Kontakt, der Glaubwürdigkeit und Vertrauen stärkt. Warum und wie beispielsweise haptische Mailings berühren und bewegen, erfahren Sie gratis und kompakt in unserem Whitepaper zum haptischen Dialogmarketing.