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Der Haptik-Effekt-Blog
von Touchmore

Die Magie der Haptik

Erinnerungsstücke für die Ewigkeit

Die Magie der Haptik auch beim Abschied © stapag

Ob ein zerzauster Teddy aus Kindheitstagen, eine begehrte Medaille für sportliche Leistungen aus der Schulzeit, eine schillernde Muschel, aufgelesen im letzten Sommerurlaub – die meisten Menschen hüten Erinnerungsstücke, die wichtige Erfahrungen aus ihrer Vergangenheit symbolisieren. Bleibende Erinnerungen, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern greifbar machen, was sich sonst in den abstrakten Sphären unserer Gedankenwelt verflüchtigt.

 

Materie beseelen

Materie zu beseelen liegt uns in den Genen. Schon unsere Vorfahren aus grauer Vergangenheit luden Dinge mit Bedeutung und Emotion auf. Ob unerklärbare Naturphänomene, religiöse Vorstellungen oder Legenden mit tiefen Wurzeln – ihr Herzstück sind magische Objekte: Götterstatuen, Reliquien, Zauberschwerter ...

Unabhängig von den Fortschritten der Wissenschaft ist die Welt bis heute erfüllt von Gegenständen, die ideelle Werte, Gefühle und Erlebnispäckchen destillieren: Devotionalien, Fetischobjekte, Maskottchen, Andenken, Lifestyle-Produkte ... 

Ihr Bedeutungsspektrum ist vielfältig: Sie bündeln Emotionen und Eigenschaften, konkretisieren und halten Erinnerungen wach, symbolisieren besondere Fähigkeiten, machen Beziehungsqualitäten fassbar, spenden Schutz, Glück und Trost.

Ihr hoher Erinnerungswert basiert vor allem auf der Haptik. Denn was wir ergreifen, ergreift uns. Zu den Talenten der Haptik zählt, dass alles, was wir mit Händen fassen können, als authentisch und glaubhaft empfunden wird und immer mit einem emotionalen Feedback verbunden ist.

Die Magie der Haptik

Wie wertvoll die Haptik selbst in der existenziellen Herausforderung ist, den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften, zeigt ein neu gegründetes Büro in Hamburg/Eimsbüttel. Seine Mission ist, die Hinterbliebenen darin zu bestärken, sich mit ihrem Verlust auseinanderzusetzen und die Trauerzeit auch als wichtige Stufe der Persönlichkeitsentwicklung – im Endeffekt als „heilsamen Prozess“ zu begreifen.

Die entscheidende Unterstützung in der Praxis bieten Madita von Hülsen und Anemone Zeim mit individuellen Erinnerungsstücken, gestaltet aus bedeutsamen und geliebten Objekten des bzw. der Verstorbenen.

Die Gründerinnen von „Vergiss mein nie – Trauerkommunikation und Erinnerung“ engagieren sich für einen neuen Umgang mit Tod und Trauer. Im Gespräch mit den Hinterbliebenen erfahren sie, welche Dinge symbolischen Charakter für das Leben des verstorbenen Menschen haben: Fotos, Filme, Handarbeiten, ein Nummernschild oder die Lieblingstasse – die ausgewählten Objekte bilden Inspirationsquellen und Werkstoffe für ganz persönliche, sicht- und greifbare Konzentrate eines Lebens – plastische Objekte, aufgeladen mit Bedeutung und Emotion.

Loslassen durch Festhalten

Wie Anemone Zeim betont, fällt es leichter loszulassen, wenn man etwas festhalten kann. Die Trostobjekte halten nicht nur die Erinnerung wach, sondern machen Unfassbares physisch begreifbar und besser handhabbar.

Aufbewahrt an einem besonderen Ort, werden sie zur Zufluchtsstätte – zum Anker in der Flüchtigkeit des Seins – für einen Moment scheint die Welt stillzustehen.