Für die Dauer von vier Jahren wählen wir hierzulande unsere Länderregierungen und unsere Bundesregierung. Ein Zeitraum, in dem viel verändert und weiterentwickelt kann, aber auch verloren werden kann – durch Nichtstun. Oder so tun als ob.
Nichtstun, die Gegebenheiten und beschleunigten Dynamiken einfach und unreflektiert hinnehmen ist eine der gefährlichsten Begleiterscheinungen unserer Zeit. Einen Gegenentwurf dazu verkörpert das EU-finanzierte europäische Forschungsnetzwerk Evolution of Reading in the Age of Digitisation (E-READ).
Die Zukunft des Lesens
Im Rahmen dieser Forschungsinitiative haben sich rund 200 europäische Wissenschaftler interdisziplinärer Provenienz organisiert. Ihr Ziel: zu erforschen, welchen Verlauf die über fünftausendjährige Kulturgeschichte des Lesens im Zeitalter der Digitalisierung nimmt.
Zugespitzter formuliert: Wer sind die Träger und Treiber für die die Zukunft des Lesens – Screen oder Print? Eine Frage, an der sich die Geister scheiden. Gute Gründe also, sich wissenschaftlich mit der Textrezeption von Lesern auseinanderzusetzen in Abhängigkeit von digitaler oder haptischen Lektüre.
Focus auf Kindern und jungen Erwachsenen
Über einen Zeitraum von vier Jahren (2014 – 2018) erforschten die Wissenschaftler ihr Metier. Entstanden ist eine Metastudie aus 54 Einzelstudien mit mehr als 170.000 Teilnehmern. Im Oktober 2018 trafen sich die Mitglieder und Forscher des Netzwerkes im norwegischen Stavanger zur Debatte und Bilanzierung, festgehalten in der so genannten Stavanger-Erklärung zur Zukunft des Lesens.
Eingedenk der allgegenwärtig und ohne wissenschaftlich ausgeleuchteten Hintergrund postulierten Durchdigitalisierung von Lerninhalten in Schule und Bildung lag der besondere Fokus auf Kindern und jungen Erwachsenen.
Bei langen Informationstexten
macht das Medium Print den Unterschied
Mit durchaus ausgewogenen wie wegweisenden Erkenntnissen, angesiedelt zwischen den antagonistischen Reflexen von Technikeuphorie und Kulturpessimismus. Wichtige Erkenntnisse: Bei narrativen Texten ist die die Rezeptionsform unerheblich. Bei langen Informationstexten macht das Medium Print den entscheidenden Unterschied.
Interessanterweise hat sich dieser Trend sogar innerhalb der vier Jahre bei den Probanden verstärkt – unabhängig von Alter und praktizierter Intensität der persönlichen Digitalkultur.
In meinem nächsten Blog Embodiment - verstehen & behalten werden wir Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die Zukunft des Lesens näher in Augenschein nehmen.
Die technische Revolution setzt die
menschliche Evolution nicht außer Kraft
Eines ist aber schon an dieser Stelle von prägnanter Evidenz: Die technische Revolution setzt die menschliche Evolution nicht außer Kraft, sie tritt auch nicht an ihre Stelle. In ihrer geschickten Verbindung liegt die nutzbringende Kraft für den Menschen und die Fortschreibung seiner (Kultur-)Geschichte.
Print bleibt und wird neue Verbindungen, auch mit der Digitalwelt eingehen. Print bildet auch im 21. Jahrhundert so etwas wie einen roten Faden für Bildung, Kultur und Marketing.
Möchten auch Sie vielleicht etwas zur messbaren Überzeugungskraft von Printprodukten erfahren?
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