Abgrenzung zum Wettbewerb zählt zu den klassischen Kernaufgaben des Marketings. Je höher die Me-Too-Produktflut steigt, desto schwieriger scheint es, diesen Anspruch noch einzulösen.
Spannende Impulse und wertvollen Input für die strategische Praxis brachten die Strategy Days der IMP – Innovative Management Partner – unter dem Motto „Wachstum durch Differenzierung“ am 5. und 6. Oktober in Wien. Das interdisziplinär und hochkarätig besetzte Symposium mit dem Wirtschaftsblatt als Medienpartner besuchten insbesondere Spitzenkräfte aus der österreichischen Wirtschaft.
Das innovative Programm leistete unter dem thematischen Dach Differenzierung einen höchst informativen Brückenschlag – von philosophischen Erkenntnissen der Antike, die laut Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann auch das heutige Wirtschafts- und Gesellschaftsleben befruchten können, bis hin zu Hochrechnungen für die digitale Zukunft unter dem Aspekt „Industrie 4.0“.
Trend zu disruptiven Innovationen
Ein Ausschnitt aus dem Zukunftsszenario, das der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Kurt Matzler entwickelte: In zehn Jahren wäre es möglich, fünf Prozent der Konsumgüter via 3D-Drucker herzustellen, die Gratisökonomie würde wachsen, die Monopolisierung in der Unternehmenswelt weiter zunehmen.
Doch wie Liessmann betonte, auch der Trend zu disruptiven Innovationen breitet sich aus. Statt sich auf das Vorbild Silicon Valley zu konzentrieren, wären kreative Lösungen gefragt und erfolgversprechender, beispielsweise Investitionen in den Bereichen Soziales, Medizin, Naturwissenschaften.
Wie schon die Vorträge des Vorabends glänzte auch das Hauptprogramm mit interdisziplinären Denkanstößen für zukunftsfähige Differenzierung. Top-Manager wie Hannes Erler (Director Open Innovation, Design & Innovation Swarovski Professional) und Stephan Walter (Vorstandsvorsitzender FACC AG) gaben Einblicke in erfolgreiche Unternehmensbeispiele, Prof. Martin Korte (Neurologe und Zoologe, TU Braunschweig) präsentierte biologische Ansätze, Experten für Technologie erhellten die Fortschritte der Industrie 4.0.
Emotionen als erfolgreiche Differenzierungsbasis
Auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung wird ein Kernaspekt der Differenzierung zukünftig noch wichtiger werden: Emotionen.
Aus der Welt des Sports stellte Ralph Krueger (Chairman FC Southhampton) fünf Führungsprinzipien vor, die primär über Emotionen wirken.
Auch ein Schlüsselthema, mit dem man sich bei der IMP intensiv auseinandersetzt, beispielsweise in den Perspectives 06/2015, in diesem Jahr wie die Strategy Days dem Thema Differenzierung gewidmet. Im Fokus des kompakten Überblickes stehen die Diskussion um den freien Willen des Menschen, neu entfacht von den Erkenntnissen der Hirnforschung, sowie die Logik der emotionalen Differenzierung, Grundmotive bzw. relevante Emotionsmuster der Zielgruppe, die es anzusprechen gilt.
Dabei rekurrieren die Autoren insbesondere auf die Limbic® Map des Diplompsychologen Hans-Georg Häusel, die sieben Emotionsmodule integriert. Den Kern bilden die drei Grundmotive des Menschen: Balance, Dominanz, Stimulanz.
Emotionale Ansprache impliziter Ziele
Ein Themenfeld, wie geschaffen für den Geschäftsführer von Touchmore, dessen Vortrag zu den Highlights des Hauptprogramms zählte. Olaf Hartmann referierte über die Bedeutung der emotionalen Ansprache impliziter Ziele sowie die multisensorische Ausgestaltung von Produkt, Marke und Kommunikation. Entscheidende Weichenstellungen, um den „fühlbaren“ und damit entscheidenden Unterschied in der Wahrnehmung zu erreichen.
Wie wichtig emotionale Differenzierung in Zeiten wachsender Technologisierung und Digitalisierung ist – so der Kommentar der IMP: „Das konnte uns Olaf Hartmann (CEO Touchmore GmbH) mehr als nur ‚begreiflich’ machen, nicht zuletzt auch aufgrund des Haptikeffekts.“
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