Der Wiener Psychologe Helmut Leder untersuchte bereits, wie Probanden auf runde im Vergleich zu eckigen Formen mit scharfen Kanten reagieren. Die meisten Studienteilnehmer bevorzugten rundes Design.
Wie eine neue Studie an der University of Toronto-Scarborough nahe legt, lässt sich diese Erkenntnis auch auf Architektur übertragen. Während die Probanden unter einem Hirnscanner lagen, betrachteten sie Bilder von Innenräumen, begleitet von der Frage: Welches Zimmer würden Sie gerne betreten?
Die Antworten der Studienteilnehmer korrespondierten mit den Aufzeichnungen des Hirnscanners. Favoriten waren die runden Räume. Sie aktivierten Hirnregionen, die mit Belohnung und positiven Emotionen assoziiert werden.
Warum rund als schöner empfunden wird, kann nicht abschließend beurteilt werden. Furcht scheint allerdings keine Rolle zu spielen, denn z.B. die Amygdala, die u.a. Gefahrensignale verarbeitet, blieb bei der Konfrontation mit eckigen Formen ruhig. Das heißt jedoch nicht, dass die haptische Dimension – sprich das vom visuellen System mit angesprochene Berührungsgefühl – keine Rolle spielen könnte.
Weiterführende Infos
http://www.gehirn-und-geist.de/alias/aesthetik/rund-schoen/1198016