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Der Haptik-Effekt-Blog
von Touchmore

Handarbeit auf dem Rückzug? Touchscreens erobern Auto-Cockpit

Das Auto als Touchscreen? (Bildquelle: stapag.de)

Wie steuern wir die Autos der Zukunft? Freihändig, via Sprache und mit dem Zeigefinger auf dem Smartphone?

Die Neurowissenschaften unterstreichen, dass der haptische Sinn – sowohl als Fühl- als auch Bewegungssinn – grundlegend für die Entwicklung unseres Selbst- und unseres Realitätsbewusstseins ist.

Während digitale Trendsetter die haptische Kommunikation entdecken, verflüchtigen sich einst haptische Bedieninstrumente in digitale Sphären.

Seit Kurzem kooperiert Apple mit diversen Autobauern. Im Zielgruppenvisier: alle, aber vorrangig die Nachwuchskonsumenten – digitale Natives, gewohnt, diverse Screens zur selben Zeit zu jonglieren.

Wie Neurostudien zum Thema Multitasking unterstreichen, wird das Hirn durch die dauernde Herausforderung zwar schneller, aber seine Prozesse verlieren gleichzeitig an Tiefe, sprich wir sammeln oberflächliche Infos, die wir achtlos abgelegen.

Jetzt grüßen Touchpads in Automobilen. Der Ausweg aus der wachsenden Anzahl von Knöpfen in der Mittelkonsole.

Glatte Oberflächen statt haptischer Rückmeldung – einem Wunderwerk zwischen Merkelschen Tastscheiben, Hautnerven und spezialisierten Molekülen. Schon der zarteste Hauch auf unserer Haut wird ans Hirn weitergeleitet und weckt implizit haptische Codes.

Haptisches Feedback trägt auch zu unserem Lernerfolg bei: Wir verstehen schneller und behalten besser, wenn unsere Hände beim Lernen im Spiel sind.

Wie Studien der Universität Pittsburgh ergaben, fördern visuelle, haptische und akustische Rückmeldungen – synchronisiert im Team – optimale Konzentration beim Autofahren.  

Glatte Flächen geben immer dasselbe haptische Feedback – in diesem Sinne: gar keins. Eine Fehlerquelle und auch ein Verlust an haptischer Erfahrung, die zugleich Produktqualitäten authentisch transportiert.

Die Hersteller betonen die Sicherheit der Touchpads – auch mit Blick auf den nächsten Entwicklungsschritt: Navigation via Sprachbefehl. 

Fragt sich, wozu wir dann die freien Hände nutzen? Vielleicht schlummert die Antwort in der ebenfalls noch offenen Frage: Welche Anwendungen aus der Unterhaltungselektronik werden zukünftig die Auto-Cockpits bereichern?