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Der Haptik-Effekt-Blog
von Touchmore

Fokus Nutzererlebnis - Der unterschätze Wert haptischer Produktinteraktion

Die Hand denkt mit als Qualitätsinstanz. (Bild: stapag)

Der komplexe haptische Sinn übernimmt die Schlüsselrolle, wenn Produkte interaktiv erkundet werden. Das gilt insbesondere auch für innovative Produkte wie z.B. auch Werbeartikel– sie bedürfen der taktilen Auseinandersetzung, denn nichts fördert den Verständnisprozess intensiver als die eigene haptische Erfahrung. Wir lernen am besten, wenn die Hände mit im Spiel sind.

Mehr noch: Sobald man begreift und damit auch haptisch versteht, welchen Vorteil ein neues Produkt bietet, steigt auch die Wertschätzung.

Dennoch spielt dieser Kernaspekt bei Produkttests bis dato eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt stehen meist statische Faktoren, wie z.B. zielgruppenspezifisch definierte Produkteigenschaften, nach deren Gefallen gefragt wird, oder das per se ganzheitliche Produkterlebnis wird auf einzelne Teilbereiche reduziert.

Die Forschung konnte bereits zeigen, wie grundlegend der dynamische Prozess der Produktinteraktion für die Bewertung seitens der User ist. Beispielsweise entwickelten die Psychologen Claus-Christian Carbon und Helmut Leder die so genannte „Repeated Evaluation Technique“ (RET).

Auf dieser Technik basierende Studien kommen zu dem Ergebnis, dass innovative Produkte erst nach haptischer Interaktion Verständnis und Anerkennung wecken.

Wie Carbon unterstreicht, ist der haptische der einzige Sinn, der eine direkte Interaktion mit dem Produkt ermöglicht und gleichzeitig zurückwirkt. So stimulieren Oberflächenstruktur oder Temperatur eines Objektes die Sensoren z.B. der Fingerspitzen, was wiederum die Wahrnehmung beeinflusst. Darüber hinaus können wir das Objekt in der händischen Manipulation verändern, beispielsweise aufklappen, verformen, auseinander nehmen.

Die haptische Erkundung ist ein höchst komplexer Vorgang, in den verschiedene Verarbeitungsmethoden einfließen.

Von „low-level“-Analysen, auch Exploration genannt, in denen einzelne haptische Qualitäten erforscht werden: z.B. Härte, Plastizität, benötigte Kraft, Glätte bzw. Rauheit, dazu Gewicht, Größe, Temperatur, über „mid-level“-Analysen (Assessment), in denen „globale haptische Eigenschaften“ untersucht werden (u.a. Geschlossenheit und Konturen) sowie der Input anderer Sinneseindrücke mit berücksichtigt werden kann, bis zu „high-level“-Analysen, der Elaboration.

Auf dieser höchsten Verarbeitungsstufe geht es vorrangig um emotionale und kognitive Aspekte: die Integration von Anwendungsaspekten wie z.B. Ergonomie, Funktionalität, Intuitivität sowie ästhetischen Gesichtspunkten.

Um der Dynamik des haptischen Erkundungsprozesses entsprechen zu können, werden zudem auf jeder Ebene Rückkopplungsschleifen einbezogen, beginnend mit der Input-Stufe – Konfrontation mit dem unspezifischen haptischen Reiz – hier nimmt vor allem der Faktor „Kontext“ Einfluss; fortgesetzt über die drei Analyselevel, denen jeweils die Rückkopplungsschleifen Erwartung, Integration und Vertrautheit zugeordnet werden.

Die einzelnen Verarbeitungssequenzen verlaufen teils parallel und ermöglichen eine differenzierte, exakte Untersuchung von Objekten bzw. Produkten. In Marketing und Kommunikation gilt dies besonders für Werbeartikel und Werbemittel wie Haptische Verkaufshilfen, Mailingverstärker und Motivationsgeschenke.

Vor diesem Hintergrund wird einmal mehr verständlich, warum wir via haptischer Erfahrung  einfacher und schneller lernen, zugleich besser abspeichern und erinnern.

Die Hand denkt mit – was sie begreift, wird uns zum Begriff. Was ihre Qualitätsprüfung besteht, wird tief verankert und mit – den entscheidenden – positiven Emotionen verknüpft.

Das gilt selbst für abstrakte erklärungsbedürftige Produkte. Geben Sie Ihren Kunden etwas an die Hand. Haptische Verkaufshilfen öffnen Hirn und Herz des Kunden.


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