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Der Haptik-Effekt-Blog
von Touchmore

“Haptisch statt praktisch”

Die Regeneration des Analogen

Haptisch statt praktisch ©stapag

Zweifellos lassen sich in unserer Gesellschaft viele veritable Trends jenseits der Digitalisierung festmachen, die eines eint: Sie fußen auf der in unserer DNA verankerten Liebe zum Haptisch-Multisensorischen.

Ob die Renaissance der Vinyl-Schallplatten, die Digitalrenitenz des haptischen Buchwesens, die Wiederauferstehung der Sofortbildfotografie, die Höhenflüge der Ausmalbücher und der dauerhafte DIY-Boom: Die haptisch-multisensorischen Lebenswelten sind zurückgekommen, um zu bleiben.

Die Regeneration des Analogen

Vielleicht waren sie auch nie ganz verschwunden, wie es eine Zeitlang den Anschein hatte. Haben sich in Nischen und im sicheren Windschatten der Publizitäts-strotzenden Digitalisierung regeneriert.

Revitalisiert auch durch Trends zu Fitness, Slow Food, die Wiederentdeckung der Kaffeekultur, Hygge und so weiter und so fort. Auf “Die Rache des Analogen” hat dies der kanadische Autor David Sax getauft – “Zurück zum Haptischen”.

Aus Sicht von Sax haben wir es hier mit einer Gegenbewegung zu tun. Dennoch hat auch die Auffassung des Psychotherapeuten und Philosophen Robert Schurz etwas für sich, der die um sich greifende Rematerialisierung des Lebens als Symptome der Beschleunigung identifiziert.

“Haptisch statt praktisch”

Doch wie auch immer: Die Botschaft für Marketer lautet im Kern gleich: “Haptisch statt praktisch”. Auf diesen Nenner bringt der Autor Sebastian Herrmann seinen Beitrag in der “SZ” über die jüngst vorgelegten Erkenntnisse der beiden Sozialwissenschaftler Ozgun Atasoy von der Universität Basel und Carey K. Morewedge von der Boston University.

Die beiden Forscher haben im Rahmen von fünf Experimenten unlängst einmal mehr belegt, dass der Besitz von haptisch-multisensorischen für uns weitaus verlockender ist als der von Digitalprodukten. Demzufolge sind wir auch bereit, für physische Produkte mehr zu berappen.

"Psychologischer Besitztum"

Keine gänzlich neue Erkenntnis, doch immer wieder schön, sie durch neue Forschungen unterfüttert zu sehen. Ozgun Atasoy und Carey Morewedge verwenden in diesem Zusammenhang den Begriff vom "psychologischen Besitztum", der eigentlich Richard Thalers Endowment-Effekt beschreibt.

Gegenstände aus meinem Besitztum erachte ich als wertvoller als die außerhalb meines bestehenden Eigentums. Schon Gegenstände, die ich berühren kann, bedienen diesen Wertigkeitsimpuls und gegebenfalls auch den Kaufimpuls.

Was ich nicht berühren kann, bleibt hingegen abstrakt und in einer diffusen Wertigkeit. Oder, wie es Sebastian Herrmann mit Blick auf die Magie der Dinge trefflich beschreibt: “Ein altes Buch, eine alte LP können Zustände süßer Melancholie wecken; das schafft keine alte Datei.”

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